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Laura Kristin Fink

Warum Loslassen nicht im Kopf geschieht

Und wie dir Loslassen wirklich gelingen kann.



Es könnte so einfach sein. Vergangenes ist vergangen, Zukünftiges noch nicht existent. Auf Vergangenes haben wir keinen Zugriff mehr, auf Zukünftiges immer nur sehr bedingt. Grübeleien über die Vergangenheit und Sorgen über die mögliche Zukunft erledigen sich mit dieser logischen Überlegung doch glatt von selbst, oder?


Nur leider ist das nicht die Realität für die meisten von uns. Weshalb eigentlich nicht? Warum hält uns unser Kopf in Schleifen fernab der Gegenwart fest? Und warum lösen sich diese Muster nicht in Wohlgefallen auf, wenn wir ihnen auf Verstandesebene begegnen?


Sich daran zu erinnern, dass die Vergangenheit nun mal nicht mehr veränderbar ist, und die Zukunftsüberlegungen gerade gar nicht relevant sind, ist ein erster wichtiger Schritt hin zu mehr Präsenz, führt aber meist nicht zum Anhalten dieses stetigen Gedankenkarussells.



Dein Nervensystem meldet weiter Alarm


Die Antworten hierauf liegen wie so oft in unserem Nervensystem begründet. Egal was sich der Kopf so vornimmt - ohne Berücksichtigung des Zustands deines Nervensystems, läufst du immer Gefahr in alte Muster zurückzufallen. So auch in diesem Beispiel.


Wir wünschen uns vielleicht mit einem Ereignis aus unserer Vergangenheit abzuschließen. Scheint machbar und logisch, denn es ist ja bereits vergangen. Wir haben das Ereignis bereits von allen Seiten beleuchtet, mit Freund:innen und Familie etliche Gespräche dazu geführt, uns vielleicht sogar damit in Therapie begeben, Ratgeber dazu gelesen, Zeit verstreichen lassen, alles analysiert was es daraus zu lernen gab, und doch scheinen wir es noch nicht restlos gehen lassen zu können. In manchen Situationen holt es uns förmlich ein, z.B. dann wenn wir unbedingt schlafen sollten, oder auch, wenn wir uns plötzlich an das Erlebnis zurückerinnert fühlen. Unser Nervensystem ist aktiviert und an Einschlafen ist nicht zu denken. Es hilft uns dann wenig über diesen akuten Stress hinwegzusehen und uns zu sagen „Lass das Thema doch einfach hinter dir“. Denn Loslassen geschieht nicht im Kopf.



Nahaufnahme der Hand einer weißen Person, die sich zur durch Bäumen scheinenden Sonne reckt

Durch Regulation zu mehr Sicherheit und Transformation


Vielmehr müssen wir uns auf die Ebene begeben, auf der das Ereignis immer noch wirkt: ins Nervensystem. Erst wenn wir hier durch Regulation eine Sicherheit im Körper hergestellt und unsere Komfortzone erweitert haben, kann Loslassen nachhaltig geschehen. Wir bewegen uns dann in mehr Präsenz, Sicherheit und Vertrauen. Das genannte Ereignis aus unserer Vergangenheit fühlt sich nicht mehr im selben Maße bedrohlich und stressig an. Es verliert die Macht über uns, et voilà - es gibt nichts mehr was krampfhaft versucht werden muss loszuwerden. Wir haben integriert, was wir vorher abgespalten haben, und dadurch zieht mehr Ruhe und Leichtigkeit in unser Leben ein.

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