Wir alle versuchen Zufriedenheit für uns zu ergattern. Wie diese Versuche dann jeweils für uns aussehen, ist durchaus unterschiedlich. Die eine strebt eine Karriere an, der nächste eine große Familie, die nächste wiederum reist Vollzeit um den halben Globus.
Den ganzen Aufwand betreiben wir - so meine These - weil wir in uns ein Gefühl der Unvollständigkeit verspüren. Da ist ein Drang in uns diese Lücke zu füllen. Wir bedienen uns dafür dem Außen, und… scheitern.
Wir suchen Zufriedenheit im Außen
Denn sind wir mal ehrlich, wie langfristig hat es für uns schon funktioniert Glück über das Außen zu generieren? Selbst wenn wir einen Moment erhaschen, der so ist wie wir ihn haben wollten (oder gar noch besser!), dann ist er trotzdem im Nu vorbei gezogen. Die restliche Zeit leben wir mehr oder weniger in Anxiety und managen was das Zeug hält. Wir wollen das, was wir uns für uns erhoffen, umsetzen, und das was wir auf keinen Fall für uns erleben wollen, von uns fernhalten. So sind wir konstant damit beschäftigt das Leben in Schach zu halten und verwenden mitunter sehr viel Energie darauf uns in Kontrolle zu glauben.
Doch zum einen sind wir nie in voller Kontrolle und das Leben macht uns oft genug einen Strich durch die Rechnung. Und zum anderen bedeutet ein Leben wie das oben gezeichnete, ein Leben geprägt von Ängsten, Stress und Kontrollzwang. Wir kennen es alle so gut, und halten es schlichtweg für normal.
Sobald wir dies nun aber erkannt haben - dass wir unbewusst all die Zeit Lücken in unserem Inneren versucht haben über Dinge im Außen zu kompensieren - kann Veränderung beginnen. Wenn wir nun anfangen uns nach innen zu wenden, können wir im Laufe der Zeit für uns entdecken, was wir stets gesucht haben.
Zufriedenheit wartet im Innern
Die Innenschau wird uns erfahrungsgemäß jedoch erst Mal sehr herausfordern. Hier dürfen zunächst sichere, angenehme und nicht überfordernde Zugänge zum eigenen Inneren geschaffen werden. Denn dass wir dazu neigen uns im Außen abzulenken und beschäftigt zu halten, hat meist seine Gründe: unser Inneres ist uns fremd geworden. Wir sollten hier nicht mit der Brechstange vorgehen, sondern achtsam und am besten in liebevoller Begleitung.
Erleben wir mehr und mehr Souveränität mit unserer Innenwelt, können wir hinter allem Trubel anfangen einen Raum der tiefen, bedingungslosen Zufriedenheit zu entdecken. Ein Raum, der gezeichnet ist von Liebe, Gelassenheit, Weisheit, Präsenz, Mitgefühl und Glückseligkeit.
Auch du trägst einen unversehrten Kern
Meine Ausbilderin Verena König verweist in ihrer Arbeit dankenswerterweise auf genau diese Qualitäten, wenn sie das Konzept des unversehrten Kerns anbietet. Sie sagt, egal was uns widerfahren ist, ein Teil in uns - unser Wesenskern - ist stets unberührt davon. Er ist immer heile, fein und unantastbar. Diese Vorstellung kann absurd klingen, solange wir sehr mit unserem Schmerz identifiziert sind. Und zugleich ist sie irgendwann zugänglich und für uns erlebbar, wenn wir uns in traumasensibler Begleitung anfangen diesem Schmerz und zugleich allem Kraftvollen in uns zu stellen.
Um tiefe, bedingungslose Zufriedenheit zu erfahren, dürfen wir bei uns selbst einkehren. Dort wartet sie förmlich nur darauf, von uns entdeckt zu werden.
Ich wünsche dir daher den Mut dich nach innen zu wenden und stehe dir gerne zur Verfügung, wenn du dich dabei nach achtsamer Begleitung sehnst.