Lass mich dir heute zum Einstieg eine kleine Geschichte erzählen.
Sie handelt von einem Bettler der, arm und verzweifelt wie er ist, täglich am Straßenrand sitzt und um Gaben bittet. Er ist abhängig von der Großzügigkeit seines Umfelds.
Eines wundersamen Tages nun kommt ein Mann vorbei, der zu dem Bettler spricht: „Ich kann dir nichts geben. Aber sag, hast du denn jemals in die Kiste geschaut, auf der du sitzt?“ Verblüfft über diese Frage entgegnet der Bettler: „Ach, diese alte Holzkiste hier? Da sitze ich schon mein Leben lang drauf, da wird nichts drin sein.“ - „Aber hast du denn nie nachgeschaut?“, will der fremde Mann wissen. - „Nein, nein. Ich sitze hier tagein, tagaus. Aber nachgeschaut habe ich nie.“
Skeptisch öffnet der Bettler langsam die Truhe, auf der er jeden Tag ruht, und traut seinen Augen nicht: Die Kiste ist randvoll mit Gold. Ungläubig stellt er also fest, dass er all die Zeit wohlhabend gewesen ist, aber es bloß nicht wusste. Als er aufschaut um dem Mann zu danken, ist dieser bereits verschwunden.
Kannst du dich hier wiederfinden?
Für mich beschreibt diese Geschichte wunderbar grundlegende Dynamiken in uns und in unserer Gesellschaft. Wir sind eher ins Außen orientiert, als uns selbst zugewandt. Wir folgen unseren Routinen gewohnheitsgemäß statt die Dinge neu zu betrachten. Und selbst wenn wir im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Schatz sitzen, vermögen wir uns das noch auszureden und enden damit ihn nicht zu erkennen.
Achtsamkeit als Schlüssel
Auf welchem Schatz sitzt du? Diese Frage darfst du dir, wenn du magst, selbst stellen und beantworten. Achtsamkeit hat mich erkennen lassen, dass unter all dem Persönlichen, den etwaigen Dramen und Sorgen, immer absoluter Frieden zu finden ist. Umso mehr Aufmerksamkeit ich dieser Entdeckung schenke, desto klarer wird sie für mich. Es ist nichts woran ich glaube, oder arbeite, oder was ich mir einbilde. Es existiert in mir das tiefe Wissen darüber, dass all das schon immer hier war - ich war nur vorher unvermögend es zu erkennen. Ganz ähnlich wie der Bettler in unserer Geschichte.
Auch meine Ausbilderinnen ließen diese Erkenntnis stets in ihre Arbeit einfließen. So spricht Verena König zum Beispiel vom „unversehrten Kern“ oder dem „wahren Wesen“ was es zu entdecken gilt. Egal was wir durchlebt haben, diese Ebene der Unversehrtheit, der Ruhe, der Sorglosigkeit, Freude und des Friedens steht uns jederzeit zur Verfügung. Wir müssen vielleicht auf sie aufmerksam gemacht werden. Und dürfen dann Wege finden uns ihr anzunähern.
Solltest du dir deines intrinsischen Schatzes schon bewusst sein, so mag ich dich ermutigen ihm deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Finde Praktiken und Anker, die dir im Alltag helfen dich deines Schatzes zu vergewissern. Verkörpere ihn.
Mit Freude stehe ich dir hierbei zur Seite. Solltest du deine Achtsamkeitspraxis starten oder vertiefen wollen, dann unterstütze ich dich liebend gerne darin in meiner 1:1 Begleitung.