Vielleicht kennst du das auch: Du hast dir etwas vorgenommen, die Absicht etwas zu verändern, an etwas teilzunehmen, und kannst schon vor dem eigentlichen Start bemerken, wie sich etwas in dir bewegt. Ganz subtil, aber doch klar spürbar, öffnet sich da plötzlich ein Raum in deinem Inneren, der es dir ermöglicht anders auf die Welt zu blicken, anders aufzutreten, etc.
So habe ich mir z.B. vorgenommen, dieses Jahr, wenn sich alles ausgeht, auf Pilgerschaft zu gehen, und daran geknüpft reflektierte ich viel, weshalb ich den Weg eigentlich gehen möchte - und vor allen Dingen „wie?“. Welche Qualitäten will ich eigentlich verkörpern? In welchem Zustand will ich den Weg begehen? Bald stieß ich auch auf eine wohl typische Camino-Aussage, die in etwa lautet „Sobald du dich entschieden hast, auf den Camino zu gehen, beginnt dein Weg bereits.“
Plötzlich nahm ich wahr, wie sich für mich jeder Spaziergang in seiner Qualität veränderte. Ich erinnerte mich an den Spruch, und realisierte, „ja, ich bin schon auf dem Weg“. Da steckte so viel mehr Achtsamkeit, Frieden und Ruhe in jedem Schritt. Und alles nur, weil ich zuvor einen Entschluss gefasst hatte. Weil ich mich öffnete für neue Erfahrungen, im Hier und Jetzt.
Bereitschaft und Haltung sind der Schlüssel
In der Tat spielt die Haltung und die Bereitschaft in allen Prozessen eine riesige Rolle. So ist es auch nicht verwunderlich, dass z.B. in meinen wahrgenommenen Ausbildungen stets viel Wert darauf gelegt wird, uns gesunde hilfreiche Werte und Haltungen zu vermitteln und sie auch verinnerlichen zu lassen. Die Art und Weise wie wir auf etwas oder jemanden blicken, und welchen Werten wir hierin folgen, spielt eine maßgebliche Rolle darin, wie sich der gemeinsame Prozess weiter gestaltet, und wie nachhaltig er für alle Beteiligten sein wird.
Und ohne die Bereitschaft unserer Klient:innen geht nunmal schon gar nichts! Sie ist genau der Punkt, der einen Unterschied macht.
Wer sich mit einem inneren Anliegen auseinandersetzt und einen Entschluss fasst, sich neu ausrichtet, Mut fasst, Neues wagen möchte, der wird bereits hierdurch schon unbewusst Türen für sich öffnen.
Die Bereitschaft für Veränderung ist letzten Endes nicht nur die wohl größte Hürde für viele Menschen, sondern gleichsam auch schon fast alles worum es geht. Denn erst wer sich zu einem gewissen Grad geöffnet hat für etwas Neues, für das eigene Innere, für einen Prozess mit sich selbst, ist überhaupt in der Lage all das Neue auch zu empfangen.
Im nächsten Schritt geht es selbstverständlich darum, die für sich richtigen Wege ausfindig zu machen und ggf. die richtige Wegbegleitung auszuwählen, um sich auf den Weg, mit all seinen Hürden und seiner Reichhaltigkeit einlassen zu können.
Doch wer es bis hierhin geschafft hat, wird sehen, welchen Unterschied die eigene Bereitschaft bereits im Kleinen machen kann.